Die Situation in Russland und Baschkortostan
Gemäss UNAIDS leben heute 34 Millionen Menschen mit HIV/Aids weltweit. Osteuropa und Zentralasien sind heute die einzige Region der Welt, in der die Anzahl der Neuinfektionen noch deutlich zunimmt. 1.4 Millionen Menschen sind in dieser Region infiziert. In Russland leben schätzungsweise 1 Million HIV-positive Menschen.
Auch in der russischen Republik Baschkortostan wächst die Anzahl der Neuinfektionen mit HIV jährlich. Wie in ganz Russland sind auch in Baschkortostan Menschen, die Drogen injiziieren, besonders von HIV betroffen. Aber auch die Zahl der Infektionen über den sexuellen Übertragungsweg nimmt zu. Schätzungsweise 9000 Menschen leben mit HIV in Baschkortostan. Jedes Jahr nimmt die Zahl der Menschen, die positiv auf HIV getestet werden, um 20 bis 30 Prozen zu. Rund 2500 HIV-positive Diagnosen registrierte die Republik im vergangenen Jahr. Schadensminderungsprogramme wie die Abgabe von sauberen Spritzen gibt es in Russland nur wenige. Rund 70 solcher Programme laufen im Moment in Russland, meist mit einem Pilotcharakter, beschränkter Reichweite und mit ausländischen Geldern finanziert. Substitutionstherapien, wie sie in westeuropäischen Ländern und Nordamerika üblich sind, sind in Russland gänzlich verboten. HIV-Therapien sind zwar erhältlich. Doch für Drogenkonsumierende ist der Zugang zum Gesundheitssystem erschwert. Sie leben am Rande der Gesellschaft und werden stark stigmatisiert. Zusammenarbeit mit der russischen Republik Baschkortostan |
Baschkortostan (auch Baschkirien) ist eine autonome föderalistische Republik Russlands. Die Republik liegt am östlichsten Rand Europas, am Fusse des Uralgebirges. Der Volksstamm der Bashkiren macht mit 1.4 Millionen etwa einen Drittel der gesamten Bevölkerung aus. Russen und Tataren sind weitere grosse Volksgruppen (ebenfalls je etwa ein Drittel). Die Bashkiren und die Tataren gehören zu den Völkern turkotatarischer Herkunft. Ihre Sprache gleicht dem Türkischen.
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Die gemeinsame Entwicklung und Durchführung von Projekten mit unseren Partnern in Baschkortostan in den Bereichen Wissenstransfer, Behandlung und Therapie sowie der Prävention von HIV/AIDS und weiteren Infektionskrankheiten sind die wichtigsten Aufgaben des Vereins. Konkret arbeiten wir im Moment an der Implementierung eines elektronischen Datenbanksystems zur Erfassung von Patientendaten am Aidszentrum in Ufa sowie an der Einführung eines Pilotprogramms zum Spritzentausch bei Drogenabhängigen.
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